Knack den Code, die Zweite

  • Im Dezember schlug die Meldung über den Krypto-Wettbewerb des Ingenieurs Rolf Jentzsch derart hohe Wogen, dass kurz darauf die Seite im Netz nicht mehr zu erreichen war. Nach Angaben von Prof. Dr. Claudia Eckert wollte das Informatik-Institut der TU Darmstadt, das die Seiten nur gehostet, das Projekt aber selbst nicht unterstützt hatte, damit weiteren Anfeindungen aus dem Wege gehen. Offenbar war nämlich einigen in Rage geratenen Lesern entgangen, wer der eigentliche Initiator des Wettbewerbes war -- trotz des Hinweises von Jentzsch in seiner Ausschreibung. Ohnehin habe man dem Wettbewerb aufgrund der Geheimniskrämerei ablehnend gegenüber gestanden.

    Anlass für die heftige Kritik an dem Wettbewerb war die fehlende Offenlegung des zu knackenden Algorithmus, was unter Kryptologen gemeinhin verpönt ist. "Schlangenöl" oder "Snake Oil" (siehe dazu auch die Anmerkungen von Bruce Schneier) waren im Forum zur Meldung häufig bemühte Attribute für die immerhin mit 10.000 Euro dotierte Ausschreibung. Jentzsch betreibt den Wettbewerb aber unbeirrt weiter und hat mittlerweile auf http://www.krypto-sida.de ein neues Zuhause für seine Verschlüsselungsaufgabe gefunden. Dort gibt es nun sogar zusätzliche Klartexte nebst Chiffrat zum Weiterknobeln. In einem der Klartexte geht der nach eigenen Angaben 60-jährige Ingenieur auch näher auf sein Verfahren ein und wünscht sich für den weiteren Verlauf etwas mehr sachliche Kritik und Toleranz.

    Seinen Algorithmus will er aber weiterhin unter Verschluss halten, was -- allen Anfechtungen zum Trotz -- nicht gar so unüblich wie oft behauptet ist. So wird auch die Arbeitsweise der Chiffrieralgorithmen zur Kommunikation beim Militär, bei Nachrichtendiensten und staatlichen Einrichtungen oft geheim gehalten -- als zusätzliche Hürde. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat den für "VS-Streng Geheim" zugelassenen Algorithmus Libelle, wie er etwa im SINA-VPN Einsatz findet, nicht offen gelegt. Der Leiter des ebenfalls auf den Seiten der TU Darmstadt gehosteten Cryptool-Projekts, Bernhard Esslinger, findet es daher nach wie vor erstaunlich, welch hohe Wogen der Empörung das Jentzsch-Projekt schlug.

    CHEERS

    @jaCKi:pfct:

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    Lebt in der Liebe,wie auch Christus uns geliebt hat.
      

    [ Epheser. 5,2 ]

  • bisher ist jeder Code irgendwie früher oder später geknackt oder zumindest eine Sicherheitslücke in der Software gefunden worden...

    signatur_tie-fighter.jpg
        
    "Ich bin unschuldig, ich bin Amerikaner"

    Zitat:

    Baphomet's Fluch 1

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