Holografischer Speicher auf dem Weg zum Industriestandard

  • Die Industrievereinigung Ecma International hat bei ihrem letzten Treffen Anfang Dezember in San Francisco ein technisches Komitee gegründet, das die Standardisierung eines holografischen Speichers vorantreiben soll. Im Blickfeld sind dabei verschiedene holografische Medien wie eine Holographic Versatile Card (HVC) mit 30 GByte, eine Read-only Holographic Versatile Disc (HVD) mit 100 GByte und eine Holographic Versatile Disc (HVD) Cartridge mit 200 GByte.

    Zu Ecma gehören unter anderem Canon, Fujitsu, IBM, Intel, Microsoft, Panasonic, Sony und Toshiba. Die Organisation arbeitet mit nationalen und internationalen Standardisierungsgremien zusammen, mit dem Schwerpunkt auf Informations- und Kommunikationstechnik.

    An holografischen Speichern wird seit mehr als zwei Jahrzehnten geforscht, seit billige Laser eine Massenproduktion zumindest denkbar erscheinen lassen. Ein solcher Speicher hat keine einzelne Bits wie etwa eine DVD, sondern ein Interferenzmuster, das zum Beispiel ein Bild enthält. Das holografische Medium speichert das Interferenzmuster zweidimensional, also flächig. Sowohl bei der Frage nach dem passenden Speichermedium als auch beim Problem eines möglichst einfachen optischen Aufbaus zeichnet sich auch nach zwei Jahrzehnten keine überragende Lösung ab.

    Beispiele für derzeitige Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf diesem Gebiet lieferte das Imperial College in London, das einen Terabyte-Speicher in DVD-Größe gezeigt hat. Die japanische Firma Optware hat holografische Speicherscheiben entwickelt, die bis zu 200 GByte fassen sollen. Unter anderem auf Basis der Optware-Entwicklung will die Ecma-Arbeitsgruppe einen internationalen Standard vorantreiben.

    Das Problem des geeigneten Speichermediums löst Optware mit dem Verzicht auf dreidimensionale Kristalle oder Polymere. Stattdessen kommt eine Scheibe zum Einsatz. Die zu speichernde Information, etwa ein Bild, liefert ein Digital Mirror Device (DMD), ähnlich dem in DLP-Projektoren. Ein Objektstrahl, vom DMD reflektiert, erzeugt zusammen mit einem Referenzstrahl desselben Lasers ein Interferenzbild, das die Scheibe speichert. Im Unterschied zu vielen anderen holografischen Speicheraufbauten laufen Referenz- und Objektstrahl parallel und nicht senkrecht zueinander, was den optischen Aufbau vereinfacht.

    Wann ein holografischer Speicher marktreif sein wird, ist auch nach der Ecma-Initiative noch nicht abzusehen. Doch mit der Anstrengung, industrieweit ein holografisches System standardisieren zu wollen, zeigen die beteiligten Firmen, dass sie an das Potenzial der Technologie glauben.

    Greets@all

    @JacKi:pfct:

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    Lebt in der Liebe,wie auch Christus uns geliebt hat.
      

    [ Epheser. 5,2 ]

  • ...dann bleibt zu hoffen das es auch ein speichermedium ist, das nicht nach 10-20 Jahren abkackt und 100 und mehr jahre hält, sowas fehlt am dringensten - Datenträger die wichtiges aus unserer Kultur mehrere Jahrhunderte oder Jahrtausende sichern...

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