EMU-Guide:alte DOS-Klassiker auf modernen XP-Rechnern Part #1
Wer möchte nicht wieder einmal die ertsten Abenteuer des Piraten Guybrush Threepwood (Monkey Island) erleben, das legendäre
Wacraft 1/2 zocken, im Star Wars Fighter durchs All sausen (X-Wing,Tie-Fighter), den zweiten Weltkrieg aus der Luft erleben
(Secret weapons of the Luftwaffe) oder den guten,alten WingCommander erleben-leider laufen diese Programme auf heutigen PC's
nicht mehr, da hierfür MS-DOS benötigt wird-dieses lässt sich aber nicht mehr unbedingt auf modernen Systemen
realisieren-auch würde ein DOS-Spiel wohl auch keine 5.1 Soundkarte ansprechen können etc., etc.
WICHTIG: Dieser "grobe" Leitfaden ist hauptsächlich für Leute gedacht, die sich zumindest ein wenig mit MS-DOS , sowie der
Konfiguration dieses OS als auch der dafür entwickelten Games auskennen-ich werde jedoch versuchen in den Anhängen und im
Text ein wenig Hilfestellung für "Greenhorns" zu geben-die Jüngeren haben ja zumeist mit Windows 95 angefangen und mit 6
Jahren interessiert man sich wohl noch nicht für CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT-Lesefähigkeiten mal vorausgesetzt... 
Ach ja, die erwähnten Programme findet Ihr am Ende des Berichtes bei den Downloadlinks.
Also, fangen wir mal an:
Windows XP bietet unglücklicherweise lediglich eine DOS-Eingabeaufforderung und kein vollständiges MS-DOS-Betriebssystem,
auch Real(mode)-DOS genannt. Das Problem: in der Eingabeaufforderungsbox verweigern die meisten Programme ihren Dienst oder
laufen nur eingeschränkt, da das XP-DOS etwas anders aufgebaut ist und nicht alle benötigten Speicherprogramme etc. zur
Verfügung stellt.
Ein Klassiker wie etwas X-Wing benötigt mehr erweiterten Speicher, als von der Eingabeaufforderung zur Verfügung gestellt
wird. Bei anderen Titeln wiederum stottert eventuell der Sound, oder sie bleiben ganz stumm.
Um diese und weitere Probleme zu lösen, gibt es drei verwschiedene Wege, die ich im folgenden beschreiben werde:
1st way:Eingabeaufforderung und DOS-Shell
Wer seinen Klassiker als CD-ROM-Version hat, könnte etwas Glück haben, denn Spiele wie etwa RebelAssault II oder
WingCommander lassen sich dann direkt von CD starten, wenn man die entsprechende .EXE-Datei unter XP doppelklickt (bei
einigen Games muss man jedoch zuvor jedoch den Sound einstellen-was ja gesichert werden muss. Bei der alten
LucasArts-Adventures Compilation gibt es eine ausführbare EXE im Rott-Verzeichnis der CD, die einen Ordner auf der Festplatte
erstellt, indem Soundkonfiguration und Savegames abgespeichert werden). Dabei starten Eingabeaufforderung und Spiel
gleichzeitig.
Bei anderen Spielen wie etwas DUNE ist es vonnöten, das DOS-Prompt selbst aufzurufen. Hierfür klickt man auf Start/Ausführen
und gibt nun CMD ein und bestätigt dann mit OK. Nun begiebt man sich per DOS-Befehle (einige liste ich im Anhang aus)in das
entsprechende Spieleverzeichnis und startet die entsprechenden EXE-Dateien. Manchmal können es aber auch auch .BAT -Files
sein, dazu werde ich jedoch in den Anmerkungen eingehen.
Es ist jedoch am besten, eine Verknüpfung auf dem Desktop zu erstellen. Hierfür such macht sich mit dem Mauscursor eine freie
Stelle auf dem Desktop und drückt die rechte Maustaste. Im nun aufgepoppten Fenster wählt man NEU/Verknüpfung. In das nun
erscheinende Eingabefeld gibt man %SystemRoot%\system32\cmd.exe ein und klickt auf weiter. Nun gibt man der Verknüpfung einen
Namen und geht auf Fertig stellen.
Nun rechtklicken wir auf unsere neue Verknüpfung und geben unter der Registerkarte Verknüpfung beim Punkt "Ausführen in"
%HOMEDRIVE%%HOMEPATH% ein.
Als nächstes wählen wir das Register Optionen unter der wir bei Anzeigeoptionen Vollbild auswählen. Um original
16-Bit-DOS-Feeling aufkommen zu lassen, wählen wir unter der Karte Schriftart und dem daraufhin erscheinenden gleichnamigen
Menüpunkt den Schriftsatz Lucida Console aus.
Leider ist diese ganze Geschichte ein sehr unrunde Sache. In meinen eigenen Versuchen knackte bei vielen Spielen der Sound,
wenn er sich überhaupt aktivieren ließ, und eine Menge brachen im weiteren Verlauf mit Fehlermeldungen ab.
2nd way: gaming per DOS-Emulator
Emulatoren wie Dosbox sind für Spiele besser geeignet, da sie einen alten DOS-Rechner mit 386er Prozessor, EMS und
XMS-Speicher, VGA und SoundBlaster oder Ultrasound emulieren können. Zudem lässt sich das Programm über die dosbox.conf
speziell auf die benötigten Bedürfnisse konfigurieren, MS-DOS-Kenntnisse vorrausgesetzt. In dieser Datei werden die Parameter
wie in Windows .INI-Files über Befehlsparameter wie etwa TRUE, FALSE oder Zahlenwerte angegeben. Erläuterungen hierzu findet
man ebenfalls in der dosbox.conf.
Dosbox sollte nur dann über die Startleiste aufgerufen werden, wenn die zuvor besprochene dosbox.conf für das zu startende
Spiel bereits perfekt eingerichtet ist. Falls man noch Parameter hinzugeben möchte, startet man das Programm über die
Eingabeaufforderung. Auf diese Weise ist es möglich Parameter hinzuzufügen, um den Anforderungen des jeweiligen Games gerecht
zu werden.
Wenn Dosbox korrekt gestartet und konfiguriert ist, installiert man das jeweilige Spiel, richtet es ein und startet es so,
wie man es früher halt so unter DOS gemacht hat.
Damit Dosbox aber richtig läuft, bzw. das jeweilige Spiel ist noch eine manchmal nicht gerade kleine Menge an Handarbeit zu
leisten...
Dosbox muss beispielsweise ersteinmal wie ein UNIX oder LINUX-System die Laufwerke mounten, also in's System einbinden, um
nur ein kleines Beispiel zu geben. Dies muss man über geschriebene Befehle geschehen-ja ich hör schon das Stöhnen der
Windows-Klick mich lieber tot-Generation
weitere Emulatoren
Dosbox ist, zum Glück, nicht das alleinige Heilmittel. VDMSound und ScummVM sind weitere Emu's, die ich nun kurz vorstellen
möchte.
Bei spielen, die sich über die Eingabeaufforderung unter WinXP bewegen lassen zu starten, fehlt oftmals der VDMSound bietet
eine bessere Soundunterstützung als die Eingabeaufforderung. Nachdem ihr das Toll installiert habt, müsst ihr auf die
.EXE-Datei des zu startenden Spieles klicken. Im nun aufklappenden Menü markiert Ihr den Punkt "Run with VDMS"-wurde dies nun
so gewählt bietet Euch dieses Programm die automatische Soundkonfiguration, als auch eine manuelle Auswahl zwischen
verschiedensten Soundkartenkonfig's an.
Alternativ ist das Tool auch über die Eingabeaufforderung per Befehl dosdrv zu starten (von jedem beliebigen verzeichnis
aus). Anschließend muss nur noch das .EXE-File des Games gestartet werden. Nun sollte Sound vorhanden sein.
Leider ist dieser "SoundEMU" noch etwas unausgereift, so daß er leider nicht immer funzt...
Das Programm ScummVM wurde speziell für DOS-Adventures wie Maniac Mansion 2-Day of the tentacle entworfen. Eine Liste aller
derzeit unterstützten Spiele findet sich auf der Website.
Der Vorteil gegenüber anderen Emulatoren liegt in den folgenden Features:
ScummVM bietet neben einer guten Soundunterstützung auch verschiedene Grafikfilter-Modi, durch deren Verwendung der
Treppeneffekt in den Spielen verringert wird (also Anti-Aliasing für DOS-Games!!!).
Hierzu das ScummVM .exe per doppelklick starten. Im nun erscheinenden Einstellungsfenster nach dem Verzeichnis suchen, in den
das Spiel installiert ist. Per "Addgame"-Button nun das Spiel hinzufügen. Nun müssen noch die Einstellungen für Grafik und
Sound vorgenommen werden, indem das Spiel in der Liste ausgewählt wird und auf Edit Game geklickt wird-nun die Einstellungen
vornehmen-ACHTUNG: einige der Grafikmodi wie super2xsai haben einen so starken AA-Effekt, das das Bild gänzlich unscharf
wird-ein guter Kompromiss ist die Einstellung hq3x-beim Sound funzt meistens Mixed Adlib/Midi.
Wenn alles nix hilft-Freedos
Da sich ein echtes MS-DOS 6.2x zum Dualboot neben WinXP eher nicht anbietet, da DOS kein NTFS-Dateisystem beherrscht, sollte
man Freedos verwenden.
Als erstes muss das .ISO-Image gedownloadet und eine bootbare CD erstellt werden (etwa mit Nero). Da man CD's ja nicht wie
eine Festplatte immer wieder beschreiben kann, außer RW-Medien, aber die laufen unter DOS nicht, erstellt man eine
Startdiskette, nachdem über die selbst erstellt CD gebootet hat. Auf dieser Disk befinden sich nun alle wichtigen
Freedos-Files inklusive der frei konfigurierbaren fdconfig.sys, die nun an das jeweilige Spiel angepasst werden kann.
Eine gute Standard-Config sieht so aus:
!DEVICE=A:\himem.sys
!DEVICE=A:\emm386.exe 8hier kann man noch dieses hinzufügen: RAM HIGHSCAN I=B000-B7FF, dies bringt mehr freien RAM)
!DOS=HIGH,UMB
!FILES=50
Abschließend muss ich jedoch sagen, daß die DOS-Emulation noch eher in den Kinderschuhen steckt-viele Spiele laufen nur mit
Einschränkungen und ein großer Teil auf keinem der o.g. Emulatoren. Jedoch geht die Entwicklung weiter-dennoch können sich
die Prgramme nicht mit einem WinUAE messen-aber dessen Macher sind ja schon ein paar Jahre dabei.
Die oben erwähnten Anhänge für Greenhorns werde ich später nachreichen oder einen ausführlicheren Config-Guide posten-im
Moment teste ich selber noch verschiedene Programme-das dauert. Bei Problemen bitte hier im EMU-Forum posten.
DOWNLOADLINKS:
--------------
DosBOX: http://dosbox.sourceforge.net/news.php?show_news=1
VDMSound: http://www.ece.mcgill.ca/~vromas/vdmsound/
ScummVM: http://www.scummvm.org/
http://www.sebelinteractive.de/scummvm/ (AMIGA-Version)
http://sourceforge.net/projects/scummvm
Freedos:
http://www.freedos.org/
http://freedos-32.sourceforge.net/