Syphilis, die seit Jahrhunderten bekannte Geschlechtskrankheit spielte lange Zeit keine große Rolle mehr in Deutschland. Seit 2000 verzeichnen die Behörden jedoch einen alarmierenden Anstieg der Infektionskrankheit.
Die Krankheit wird von dem Bakterium Treponema pallidum verursacht. Sie verläuft in vier Stadien, befällt Organe und kann unbehandelt zum Tode führen. Erschwerend kommt hinzu, dass Syphilis in der Regel nicht gleich erkannt wird, denn es imitiert andere Krankheiten.
2003 registrierte das Robert Koch Institut (RKI) deutschlandweit 2932 neue Fälle, 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Drei Viertel der Fälle seien laut RKI vermutlich aus sexuelle Kontakte zwischen Männern hervorgegangen.
Den Hauptgrund des Infektionsanstiegs sehen Mediziner in der wachsenden Sorglosigkeit beim Sex, die unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass die Angst vor Aids zu sinken scheint. Die Fortschritte in der Aids-Forschung spielen eine nicht unerhebliche Rolle für das sinkende Risikoverständnis. Mediziner beklagen, dass die Menschen die Gefahr unterschätzen, denn die aktuellen Medikamente können zwar das Leben nach einer Infektion verlängern, schränken dafür aber die Lebensqualität erheblich ein. Zudem ist eine vollständige Heilung nicht möglich.
Im Gegensatz zu Aids kann Syphilis leichter übertragen werden. So ist bereits eine Infizierung beim Oralverkehr ohne Kontakt von Körperflüssigkeiten möglich.
Mitte der neunziger Jahre, als Aids als Schreckgespenst durch die Medien geisterte, waren auch die Syphilis-Erkrankungen in Deutschland stark zurückgegangen. Dies deutet darauf hin, dass die Menschen aus Angst vor einer Ansteckung mit Aids zum damaligen Zeitpunkt wesentlich sorgsamer mit der Verhütung umgingen. So gab es Mitte der Neunziger Jahre nur etwa einen Syphilis-Fall pro 100.000 Einwohner. In den siebziger Jahren, sprich in der Zeit der "freien Liebe" waren dagegen 13 Personen pro 100.000 Einwohner infiziert.
Nach Einschätzung des Robert Koch Instituts sind die Syphilis-Raten in Großstädten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und Köln besonders hoch. Heterosexuelle Geschlechtspartner können sich ebenso wie Homosexuelle mit den Bakterien infizieren. Besonders gefährlich ist die Infektion bei schwangeren Frauen, da diese bei einem ungeborenen Kind zu Missbildungen führen kann. Eine Fehlgeburt ist ebenso möglich.
Weitere Infos zur Syphilis-Erkrankung:
http://gamesfiles.giga.de/redirect/relat…%2Fsyphilis.htm
Allgemeines und Historisches zu Syphilis
http://gamesfiles.giga.de/redirect/relat…2Fsyphilis.html