Wer in den letzten Monaten mit schlechtem Gewissen die längst schon eingemottete Windows-Installation gebootet hat, nur um Doom 3 zu spielen, kann aufatmen: Circa zwei Monate nach dem offiziellen Release stellt ID Software nun auch eine Linux-Version des First Person Shooters bereit. Der Download kann zwar konventionell über einen bereits jetzt überlasteten FTP-Server erfolgen, doch ID Software hat auch einen eigenen Bittorrent Tracker eingerichtet. Das komplette Demo-Release schlägt mit 460 MByte zu Buche. Wer die Maps bereits auf dem Rechner hat, muss jedoch nur das eigentliche Executable (doom3-linux-1.1.1282.x86.run) mit 7,2 MByte herunterladen und kann die Map-Dateien von Hand kopieren. Dieses Paket enthält neben dem Doom-3-Client auch einen Dedicated Server; die Version ist kompatibel zum letzte Woche erschienenen Point Release 1.1 für Windows.
Auf einer eigenen Webseite gibt die Software-Schmiede Tipps zur Installation und beantwortet FAQs. Der für viele Spieler wichtigste Punkt: ATI-Karten mit dem fglrx-Treiber (Radeon) werden bislang nicht unterstützt; allerdings arbeite ATI an einer neuen Treiberversion. Des Weiteren tönt es bisher nur mit dem Open Sound System (OSS) und folglich nur mit Stereo-Sound; Alsa- und damit 5.1-Unterstützung will man eventuell mit Updates nachreichen.
ID Software stellt als eine der wenigen Top-Spielefirmen traditionell auch Linux-Versionen ihrer Software bereit -- obwohl sich der kommerzielle Erfolg in Grenzen hält. Die Linux-Portierung von Quake 3 Arena vermarktete die Firma Loki Software, die einige Zeit später Pleite ging. Der mäßige Erfolg deckte laut ID-Chef Carmack kaum die Kosten. Folgerichtig gibt es diesmal nur eine Linux-Demo-Version als eigenständige Linux-Version. Wer die Vollversion unter Linux spielen will, muss das Windows-Paket kaufen und die Map-Dateien von der CD in das Verzeichnis der Linux-Installation kopieren.