Varianten für kommerzielle und industrielle Nutzung vorgestellt
Für besonders kompakte Amiga-Systeme will das britische Unternehmen Eyetech ab Oktober 2004 endlich seine Mini-ITX-Boards der µ-A1-Serie ausliefern. Ursprünglich war nur ein Board geplant, nun gibt es jedoch zwei Modelle, eines für Industrie- und eines für Privatanwender.
Bereits im Oktober 2003 begann Eyetech, ausgewählte Kunden mit einem µ-A1-Prototypen auszustatten. Das gesammelte Feedback führte zur Entwicklung der Modelle µ-A1-C (für kommerzielle Nutzung) und µ-A1-I (für industrielle Zwecke). Dabei basiert das µ-A1-C auf der Technik des Micro-ATX-Boards A1XE sowie bereits öffentlich demonstrierter µ-A1-Vorabmodelle, während das µ-A1-I einige andere Funktionen und Chips aufweist, was die Entwicklung zusätzlicher Software-Treiber erfordert. Die Hardware-Entwicklung will Eyetech nun abgeschlossen haben und die ersten marktreifen µ-A1-C-Boards sollen bereits produziert worden sein.
Das µ-A1-C wird komplett mit aktiv zu kühlendem PowerPC-750Fx-Prozessor mit 800 MHz und 256 MByte für den einzigen SO-DIM-Sockel des Boards ausgeliefert. Das µ-A1-I wird - anders als das µ-A1-C mit A1XE-CPU-Modul - mit einem fest vorinstallierten, aber passiv kühlbaren 800-MHz-PowerPC-750Gx-Prozessor geliefert. Zudem kommt das µ-A1-I mit 256-MByte-On-Board-Speicher und kann zusätzlich per SO-DIMM-Steckplatz erweitert werden. Als Onboard-Grafik kommt jeweils ein ATI-Radeon-7000-Chip mit 32 MByte Speicher, VGA-, S-VHS- und Composite-Video-Ausgängen zum Einsatz.
Beide Boards lassen sich über einen 32-Bit-33-MHz-PCI-Steckplatz um eine und mittels Riser-Boards um bis zu drei zusätzliche PCI-Karten erweitern. Weitere Unterschiede gibt es bei den Schnittstellen, zusätzlich zum auch vom µ-A1-C unterstützten USB 1.1 sowie den üblichen Legacy-Schnittstellen verfügt das µ-A1-I auch über Firewire, einen PCI-104- und fünf GPIO-Anschlüsse.
Statt eines 3Com-Fast-Ethernet-Controllers beherbergt das µ-A1-I den Realtek-Chip RTL8110 für Gigabit-Ethernet. Weitere Unterschiede gibt es bei den IDE-ATA-Controllern, während die Soundchips identisch sind.
Hyperion Entertainment schließt gerade die Entwicklung einer zumindest auf das µ-A1-C angepassten Version von AmigaOS 4 ab. Sobald die neuen OS4-CDs zur Verfügung stehen, will Eyetech mit der Auslieferung von Boards an Händler beginnen. Eyetech erwartet, dass Händler, die bereits vorbestellt haben, ab Anfang Oktober 2004 die ersten µ-A1-C boards mit OS4-CDs erhalten. Für das µ-A1-I sei ein weiteres OS4-Update erforderlich, so dass Händler voraussichtlich erst ab Anfang November 2004 beliefert werden können.
Für das µ-A1-C und das µ-A1-I inkl. 800-MHz-G3-CPU, 256 MByte Speicher und Lüfter/Kühlkörper werden bei Verfügbarkeit voraussichtlich 499,- Euro respektive 599,- Euro zzgl. Steuer fällig. Für AmigaOS 4 müssen jeweils 100,- Euro aufgerechnet werden - alternativ lässt sich dank der Uboot-1.1-Firmware auch Linux nutzen. Bisher hat Eyetech zwar nur Pläne, die Boards inkl. CPU und Speicher zu liefern, erwägt aber auch, eine Fuhre kompletter lauffähiger Systeme inkl. Festplatte, CD-RW/DVD-ROM und Gehäuse anzubieten. Allerdings würden Händler bereits ihre eigenen Fertigsysteme vorbereiten.
In Zukunft will Eyetech voraussichtlich seine größeren Micro-ATX-Boards A1-XC in einer unter anderem um DDR-Speicher-Steckplätze und weitere Onboard-Peripherie erweiterten Version anbieten. Damit will der Hersteller eine Entwicklungsplattform bereitstellen können, vorausgesetzt, die µ-A1-Serie verkauft sich gut. Im Laufe des Oktober 2004 soll es eine weitere kleine Lieferung der bereits bekannten A1XE-G4-Boards zu den gewohnten Preisen geben.